Was war das damals für eine Zeit, als das Deutschlandticket das Licht der Welt erblickte.
Für mich die große Hoffnung, endlich fallen die Verbünde weg. Es wird egal sein, wohin ich fahren will, ich muss mich nicht mehr stundenlang mit Tarifzonen, Waben oder Ringen beschäftigen, nur damit ich das passende Ticket für meinen Ausflug kaufe. Kein am Automaten stehen, ewig durch das Angebot scrollen und nebenbei endlose Tarifbestimmungen lesen. Einheitliche Regelungen zur Mitnahme von Personen, Hunden oder Fahrrädern und den Übergang in die erste Klasse habe ich herbeigesehnt. Endlich den ÖPNV leichter zugänglich zu machen. Verständlich für Alle, nicht nur studierte Verkehrswissenschaftler, Tarif-Profis und Eisenbahnenthusiasten.
| Und was haben wir heute? - Ein ewiges Ringen um das Deutschlandticket. Wie lange wird es das Angebot noch geben? Wie wird es finanziert? Zu welchem Preis? |
Da ist so eine Nachricht, wie das Projekte „TicketDeLux“ ein Lichtblick am Horizont. Ab Januar 2025 können alle grenzüberschreitenden Bus- und Bahnlinien des Nahverkehrs zwischen Deutschland und Luxemburg mit dem Deutschlandticket genutzt werden. Das ist ein wunderbares Signal. Es ist möglich ein gutes Angebot zu schaffen, wenn man es denn möchte.
Doch leider geht der aktuelle Trend in eine andere Richtung. Der ewige Flickenteppich an Verbünden, Einzelregelungen und Produkten sollte dank des Deutschlandtickets Schnee von gestern sein. Doch nun ist es der Sturm von Morgen. Unzählige Vertriebspartner des Deutschlandtickets kochen wieder ihr eigenes Süppchen - Baustein hier, Ermäßigung da - der Tarifdschungel hält sich hartnäckig. Jeder Verkehrsverbund kämpft um seine Daseinsberechtigung - der Fahrgast und dessen Bedürfnisse stehen dabei nur selten im Fokus. Für den Reisenden bleibt die Flut an Informationen, unterschiedlichste Regelungen und der schwierige Zugang zum Ticket.
Weihnachten ist die Zeit der Hoffnung - die ich nicht gewillt bin aufzugeben.
Hoffen, auf noch viele weitere Jahre mit dem Deutschlandticket. Nicht nur, weil mein Job daran hängt, sondern weil ich eine Befürworterin des Deutschlandtickets seit der ersten Stunde bin. Dieses Ticket ist eine enorme Erleichterung für Millionen von ÖPNV-Nutzer*innen in ganz Deutschland.
Ich wünsche mir für das kommende Jahr, dass es noch die ein oder andere Anpassung zu Gunsten der zahlreichen Deutschlandticketabonnenten folgt. Für dich, für mich - für uns alle.